Vom 10. bis 18. Juli 2022 wurde die 54. Internationale ChemieOlympiade (IChO) unter dem Motto „Change, Creation, Fusion“ vom Gastgeberland China ausgerichtet. Leider musste die Veranstaltung pandemiebedingt online durchgeführt werden. So kamen 316 Teilnehmende aus 81 Ländern sowie einer beobachtenden Nation digital zusammen.
In diesem Jahr fanden erstmals nationenübergreifende Präsenzveranstaltungen statt. Die Teams aus Österreich, der Schweiz und Deutschland trafen sich in Basel und sorgten so für etwas internationales Flair. Nach zwei Jahren Remote-Olympiade konnten die Teilnehmenden erstmals wieder andere junge Chemiebegeisterte treffen, sich kennenlernen und persönlich austauschen. So absolvierten sie gemeinsam in den Räumlichkeiten der Universität Basel eine fünfstündige OnlineKlausur, bei der sie herausfordernde Aufgaben aus der anorganischen, physikalischen und organischen Chemie lösen mussten. So ging es beispielsweise um die Funktionsweise von COVID-19-Schnelltests, Chrom in der Antike und der Moderne oder spirocyclische Katalysatoren.
Zusätzlich zur Klausur konnten die Teilnehmenden auch an einem vielfältigen Ausflugsprogramm teilhaben, das sie unter anderem nach Basel, Freiburg und Bern führte.
Das deutsche Nationalteam bestand aus Mats Budäus (Gymnasium Oberursel), Tim Enders (Goetheschule Ilmenau), Frederike Saal (Latina August Herrmann Francke Landesgymnasium Halle/Saale) und Felix Schubert (Albert-Schweitzer-Gymnasium Erfurt). Die Betreuung vor Ort und die Klausuraufsicht übernahmen Dr. Uta Purgahn (Albert-SchweitzerGymnasium Erfurt) und Kasimir M. Philipp (Förderverein Chemie-Olympiade e.V. FChO und GeorgAugust-Universität Göttingen).
Als Mentoren und Scientific Observer reisten Dr. Frank Witte (Wettbewerbsleitung IChO) und Dr. Felicitas Niekiel (Wettbewerbsleitung IJSO) vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) sowie Maximilian Fellert (University of Groningen und FChO) nach Basel. Sie kümmerten sich beispielsweise um die Begutachtung sowie die Übersetzung der Klausur vom Englischen ins Deutsche. Auch in diesem Jahr wurde die Übersetzung der Klausur durch die Zusammenarbeit mit dem österreichischen und schweizerischen Team sehr vereinfacht.
Die deutsche Delegation in Basel: v.l.n.r. Maximilian Fellert, Dr. Felicitas Niekiel, Kasimir M. Philipp, Dr. Frank Witte, Tim Enders, Felix Schubert, Frederike Saal, Mats Budäus, Dr. Uta Purgahn.
Am Ende des Wettbewerbs konnte sich das Nationalteam über vier Medaillen freuen: Frederike Saal und Felix Schubert gewannen jeweils Bronze, Mats Budäus und Tim Enders freuten sich über Silber. Ein besonderer Dank gilt dem gesamten betreuenden Team und insbesondere dem großen Engagement des FChO. Ein weiteres großes Dankeschön geht an die Universität Basel: Die Nationalteams wurden anderthalb Tage im Nanolabor durch die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Jonathan De Roo bei der Synthese und Charakterisierung von Quantum Dots betreut. Nicht zuletzt geht ein Dank an das Organisationsteam aus China: Xie Xie!
Diese Vier reisen als deutsches Nationalteam im Juli nach Basel, wo sie zusammen mit den Delegationen aus Österreich und der Schweiz am von China organisierten internationalen Remote-Wettbewerb teilnehmen werden. An der Internationalen ChemieOlympiade 2022 werden voraussichtlich etwa 300 Schülerinnen und Schüler aus über 80 Nationen teilnehmen.
Die drei Nationalteams bei der Closing Ceremony in der Universität Basel: Oben das deutsche Team (v.l.n.r. Frederike Saal, Tim Enders, Mats Budäus, Felix Schubert), in der Mitte das österreichische Team, unten das Team aus der Schweiz.
Der jährliche Auswahlwettbewerb für die Internationale ChemieOlympiade (IChO), die ChemieOlympiade in Deutschland, wird vom Leibniz-Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik (IPN) in Kiel im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und in Zusammenarbeit mit den Kultusministerien der Länder durchgeführt. Weitere Informationen sind hier zu finden.